• MTOM rules:
    - When submitting phase opens, you are authorized to upload up to a maximum number of medias (configured by the admin).
    - Once submitting phase ends, voting phase starts and you will be able to vote for your preferred media.
    - At the end of the voting phase, the winner will be awarded !

Vieles aus dem Kurs können wir direkt im Alltag umsetzen

GZ vom 22.02.2025

Vieles aus dem Kurs können wir direkt im Alltag umsetzen

Bildung
Sechs Frauen stehen kurz vor ihrer Prüfung zur „Tagesmutter“. Dank intensiver Ausbildung im Haus der Familie hält sich die Aufregung in Grenzen. Von Claudia Burst

Sümyra Cifci ist erleichtert. Im Rahmen ihres Qualifizierungskurses zur Tagesmutter (Kindertagespflegeperson) für den kreisweiten Verein für Kindertagespflege hat sie gerade die bevorstehende Prüfung geübt und von Dozentin Antjana Rüfle sowie ihren fünf Mitstreiterinnen ein gutes Feedback bekommen. „Ich habe jetzt deutlich weniger Angst vor der Prüfung“, sagt sie.

Die anderen fünf Frauen, die wie sie einen solchen 18-monatigen Qualifizierungskurs im Geislinger Haus der Familie machen, um sich hauptberuflich tagsüber um anderer Leute Kinder kümmern zu dürfen, fühlen sich ebenfalls sehr gut vorbereitet. Immerhin haben sie inzwischen insgesamt 300 Unterrichtseinheiten Theorie rund ums Kind hinter sich (siehe Infos).

„Wir haben wirklich viel Fachwissen dadurch bekommen“, sagt Melisa Achterberg und der Unterricht habe Spaß gemacht. „Dadurch, dass wir uns so oft getroffen haben und wirklich viel geredet haben, sind wir zu Freundinnen geworden“, erzählt sie. „Der Austausch untereinander ist super wichtig“, findet Carolin Czychy, die wegen einer starken Erkältung nur online zugeschaltet ist an diesem Samstagvormittag. Sie findet es „toll“, dass im Kurs „über Alltagssituationen, die tatsächlich passiert sind“ gemeinsam reflektiert werde „und dass wir viel aus dem Kurs direkt im Alltag mit den Kindern umsetzen können.“

Alle sechs Kursteilnehmerinnen haben eigene Kinder und daher viel Erziehungserfahrung. „Aber hier lernen wir auch die andere Seite kennen. Etwa bei der Eingewöhnung“, gibt Melisa Achterberg ein Beispiel: Jedes Kind reagiere individuell auf eine neue Umgebung und der Kurs zeige viele Strategien auf, wie man Kindern die Eingewöhnung erleichtern könne. „ Hätte ich den Kurs vor meinen eigenen Kindern gemacht, hätte ich viele anders gemacht, wäre zum Beispiel während der Pubertät entspannter geblieben“, zeigt sich Sandra Ruppert überzeugt. Melisa Achterberg stimmt ihr zu: Ihr hätten zum Beispiel die Unterrichtseinheiten über gewaltfreie Kommunikation viele Anregungen gegeben.

„Über viele Fachthemen macht man sich als Mama keine Gedanken. Etwa darüber, wie Motorik und Sprache zusammenhängen“, ergänzt sie. Carolin Czychy fügt hinzu: „Als Mutter machen wir vieles so, wie wir selbst erzogen wurden. Als Tagesmutter mit dem Wissen, das wir jetzt haben, ist man viel entspannter – etwa, weil wir wissen, dass ein Kind nicht aus Absicht trotzig ist oder nicht sauber wird, sondern, dass es wichtige Entwicklungsschritte sind.“

Dass die sechs Frauen trotz ihrer jeweils völlig anderen beruflichen Ausbildung sich nochmals ganz neu auf die Qualifizierung zur Kindertagespflegeperson einlassen, hat unterschiedliche Gründe: „Kinder sind ehrlich und geben so viel zurück“, sagt eine, „sie halten jung“, sagt eine andere und „ich kann auf diese Weise mein eigener Chef sein“ eine dritte. „Durch die Geburt meiner eigenen Kinder habe ich eine andere Sicht auf die Wichtigkeit der Erziehung. Ich finde diese Aufgabe als Tagesmutter extrem sinnvoll. Davon profitieren die Kinder, deren Eltern und ich selber durch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, bringt Carolin Czychy ihre Motivation auf den Punkt.

Ihre Abschlussprüfung findet in der kommenden Woche statt. Danach ist es für die Tagespflegepersonen aber noch nicht zu Ende mit Fortbildungen. Damit ihre Pflegeerlaubnis erhalten bleibt, müssen sie sich jährlich in einem vorgeschriebenen Umfang weiterbilden. „Deswegen finde ich die Ausbildung hier im Haus der Familie so gut, weil es dort zahlreiche weitere Fortbildungen gibt, die wir zusätzlich zu einem Kurs besuchen können“, sagt Melisa Achterberg. Und auch Dozentin Antjana Rüfle lobt die „ganz tolle Kooperation“ mit den Göppinger und Geislinger Häusern der Familie.

Info Der Verein für Kindertagespflege bietet die Qualifizierungskurse im Auftrag des Jugendamtes an und beauftragt dafür als Bildungsträger die Göppingen und Geislinger Häuser der Familie.

Langer Weg bis zur Qualifizierung

Angehende
Kindertagespflegepersonen brauchen ein polizeiliches Führungszeugnis, eine Eignungseinschätzung durch die Fachberatung des Vereins für Kindertagespflege, ein ärztliches Attest (Zum Beispiel wegen Masernschutz) sowie einen Qualifizierungsgrundkurs mit 50 Unterrichtseinheiten plus Erste-Hilfe-Kurs für Kinder. Nach bestandener Prüfung des ersten Kurses dürfen sie praktisch tätig werden. Alle diejenigen, die keine pädagogische Vorbildung haben, müssen praxisbegleitend einen zweiten Kurs mit 250 Unterrichtseinheiten absolvieren. Dieser zweite Kurs findet einmal pro Woche abends und einmal im Monat an einem Samstagvormittag statt.

Der Beitrag Vieles aus dem Kurs können wir direkt im Alltag umsetzen erschien zuerst auf Verein für Kindertagespflege Landkreis Göppingen e.V..

Lese weiter....

Comments

There are no comments to display
Zurück
Oben