Die Offene Liste Geislingen zeigt sich tief besorgt über die im Kreishaushalt 2026 geplanten massiven Kürzungen im sozialen Bereich. Der vorgesehene Sparkurs würde nicht nur bestehende Hilfesysteme zerstören, sondern in den kommenden Jahren zu erheblich höheren Pflichtausgaben führen.
„Wer heute bei Prävention, Beratung und Jugendarbeit spart, zahlt morgen das Drei- bis Fünffache für Krisenbewältigung, stationäre Unterbringungen oder Gesundheitskosten“, warnt Ludwig Kraus von der Offenen Liste. Studien belegen klar: Jeder investierte Euro in Schulsozialarbeit, offene Jugendarbeit oder Familienförderung spart langfristig ein Mehrfaches an Folgekosten.
Besonders betroffen wären die Schulsozialarbeit, die zwölf Familientreffs, die Sucht- und Lebensberatung, die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie zentrale Träger wie der Kreisjugendring Göppingen e.V.. Diese Angebote leisten täglich Präventionsarbeit, bevor Probleme eskalieren. Ihr Wegfall würde die Jugendämter, Sozialdienste und letztlich die kommunalen Haushalte massiv belasten.
Geislingen besonders betroffen
Oberbürgermeister Ignazio Ceffalia hatte bereits gewarnt, dass die Stadt Geislingen die wegfallenden Förderungen des Landkreises nicht kompensieren kann: „Wir müssten über eine halbe Million Euro zusätzlich aufbringen, um die Angebote aufrechtzuerhalten – das übersteigt unsere Möglichkeiten deutlich.“
In einer Stadt mit hoher sozialer und kultureller Vielfalt drohe der Rückbau dieser Strukturen besonders schwer zu wiegen.
„Gerade in Krisenzeiten brauchen Familien, Kinder und Jugendliche Halt, Ansprechpartner und Perspektiven“, betont Werner Gass, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. „Wenn die Familientreffs, Beratungsstellen und Jugendhäuser wegfallen, verlieren viele Menschen ihre erste Anlaufstelle – das trifft besonders diejenigen, die ohnehin kaum Zugang zu Unterstützung haben.“
Appell an die Kreisräte
Die Offene Liste Geislingen richtet daher einen eindringlichen Appell an die Kreisrätinnen und Kreisräte, insbesondere jene mit Mandat aus Geislingen:
„Stoppen Sie diesen Kahlschlag! Beauftragen Sie die Kreisverwaltung und den Landrat, gemeinsam mit Trägern, Städten und Gemeinden alternative Wege zur Haushaltskonsolidierung zu suchen,“ fordert Holger Schrag, Fraktionsvorsitzender der Offenen Liste. „Kurzfristige Einsparungen an sozialen Angeboten sind keine Lösung, sondern verschieben die Lasten in die Zukunft – zu Lasten der Schwächsten, aber auch zu Lasten der öffentlichen Kassen.“
Die Offene Liste Geislingen fordert einen „Pakt für Prävention“, um gemeinsam mit freien Trägern tragfähige Modelle zu entwickeln, die Effizienz sichern, aber den Kern sozialer Infrastruktur erhalten.
„Prävention ist kein Luxus, sondern Pflichtaufgabe einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik“, so Schrag weiter. „Wenn der soziale Boden bröckelt, wird die ganze Gesellschaft instabil – und das kann sich der Landkreis Göppingen nicht leisten.“
Für die Offene Liste Geislingen, Fraktion im Geislinger Gemeinderat:
Holger Schrag, Werner Gass und Ludwig Kraus
Der Beitrag Sozialabbau heute – Pflichtausgaben morgen: Offene Liste warnt vor den Folgen der Kürzungspläne im Landkreis Göppingen erschien zuerst auf Offene Liste Geislingen.
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