Was für ein aufregender Tag!
Wie der schon angefangen hat! Ich war auf den Weg zu meinem Geburts-Tümpel, als vor mir ein unüberwindbarer Zaun auftauchte. Ok, wenn es nicht über den Zaun geht – inzwischen weiß ich aus den von mir belauschten Gesprächen, dass das ein Amphibienschutzzaun ist – dann wandere ich eben am Zaun entlang. Irgendwann wird der ja aufhören. Leicht verärgert, vor mich hin grummelnd, war ich einen Moment unaufmerksam. So eine Sch…! Jetzt bin ich auch noch in einen Eimer gefallen und komme nicht mehr heraus. Heute läuft wirklich alles schief! Kommen da nicht Menschen? Die haben mir gerade noch gefehlt! Das sind doch die, die mit ihren Autos viele meiner Verwandten überfahren. Wenn ich jetzt doch so klein wie der Teichmolch wäre, dann könnte ich mich mit ihm zusammen unter dem Laub, das im Eimer ist, verstecken. Zu spät! Ich bin entdeckt – der Molch übrigens auch. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid.
Ihr glaubt es nicht, was als nächstes passiert ist! Ganz vorsichtig wurde ich aus dem Eimer herausgehoben, der kleine Molch noch viel vorsichtiger – fast wäre ich ein wenig eifersüchtig geworden – und mit einem anderen Eimer dorthin getragen, wo wir hin wollten. Wie schnell das ging! Was sind da die wenigen Stunden im Eimer gegen diese Zeitersparnis. Ganz behutsam wurden wir am Ufer des kleinen Sees in die Freiheit entlassen. Jetzt muss ich erst mal tief durchatmen und mich sammeln und wieder zu mir finden. Das war doch alles ein wenig viel heute, da ging mir doch vieles viel zu schnell. Da ist der Molch doch einfacher gestrickt. Der ist einfach über die Wasserlinsen gestapft und im Wasser verschwunden. Oder ist er am Ende der Mutigere von uns beiden?
Halt! Was habe ich da gerade gehört? (So wie es aussieht, haben es auch einige der Menschen vernommen.) Ganz leise hat ein Erdkröten-Männchen nach mir gerufen. Und tschüss! Auf mich wartet eine aufregende Zeit!
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